Vom
PROLETEN
zum
PROPHETEN 

Wie fühlt es sich an, eins mit der Natur und der Wildnis zu werden? Mit dieser Frage beschäftigen sich die Teammitglieder von Bushcraft Wesertal. Wir stellen ihre Arbeit in einer Miniserie vor.

 

Teil 3

Müsste er selbst seinen bisherigen Lebensweg mit ein paar wenigen Worten umschreiben, dann würde Justin Kay es mit „Vom Proleten zum Propheten“ versuchen. „Das trifft es ganz gut“, sagt er verschmitzt lächelnd und doch überzeugt. „Ich war früher ein größenwahnsinniger Typ und fand mich unglaublich cool“, erinnert sich der Bushcraft-Wesertal-Gründer an Zeiten, als er noch Rockerbanden angehört und als Türsteher die Nächte durchgemacht hat. Sein einstmals größtes Ziel: Mitglied der Hells Angels werden. Er sei ein echter „Bad Boy“ gewesen und habe auf dem „Highway to Hell“ Dinge getan, die er heute nicht mehr tun würde. Ins Detail will Kay nicht gehen, denn „all das gehört endgültig der Vergangenheit an und habe mit seinem heutigen Ich nichts mehr zu tun.
Wendepunkt war der Tod seines Bruders. Rund sechs Jahre ist das her. „Das hat mich ordentlich durchgerüttelt, ich hatte die Einsicht, umzukehren und habe festgestellt, dass ich als Vollidiot durchs Leben gegangen war“, so der vierfache Vater. Dass es häufig Schicksalsschläge brauche, um zur Einsicht zu kommen, ist für den Wesertal nur logisch: „Wenn alles ,Sunshine Raggae‘ ist, hast du keinen Grund, in einen Veränderungsprozess zu gehen, weil du satt und glücklich bist.“ Eben das war er nicht mehr, als dieser eine Moment in einer kleinen Kirche kam, den Kay heute als einschneidend bezeichnet. Seine Botschaft an Gott; „Wenn es dich gibt, nimm mich an die Hand, ich mache gern die Marscharbeit, aber führe mich.“ Nach zwölf Jahren als Berufssoldat, so Kay, habe er dringend einen symbolischen Gang in ein neues Leben gebraucht und machte sich auf zu seinem bis dato größten Abenteuer. 

 

Er pilgerte auf der Suche nach seinem neuem Selbst über 550 Kilometer entlang des Olavsweges vom schwedischen Sundsvall ins norwegische Trondheim. Zeit, innezuhalten. Zeit, sich ganz auf sich selbst und sein neues Leben zu konzentrieren. 
Gier, Sucht und „Murks“, wie er es selbst bezeichnet, rückten immer mehr in den Hintergrund. Ein Wunder will der sympathische 34-Jährige es nicht nennen, denn er weiß, wie hart er an sich gearbeitet hat. „Wie es das Schicksal wollte, ergab sich nach meiner Rückkehr die Möglichkeit, meine Leidenschaft zur Natur und Berufliches auf bis dahin unerreichte Weise zu verbinden“, berichtet er noch heute mit einem unverkennbaren Leuchten in den Augen. „Ich hatte erfahren, dass sich im Reinhardswald ein Naturpark gegründet hat und dass dieser Partner für sein Veranstaltungsprogramm suchte.“ Gesagt, getan. Parallel zu seinem Studium der sozialen Arbeit in Kassel hat er sich selbstständig gemacht und bietet seither für den Naturpark Survivalkurse an. Was er selbst im Einklang mit der Natur geschafft hat, kann seiner Meinung nach jeder schaffen. Menschen auf ihrem Weg zu unterstützen, das sei ihm heute mit Bushcraft Wesertal eine Herzensangelegenheit, Botschaften und Tipps habe er reichlich. Genau deshalb passen sie auch su gut, die Worte, mit denen er seinen bisherigen Werdegang umschreibt: „Vom Proleten zum Propheten.“

 

www.bushcraft-wesertal.de

Wir benötigen Ihre Zustimmung zum Laden der Übersetzungen

Wir nutzen einen Drittanbieter-Service, um den Inhalt der Website zu übersetzen, der möglicherweise Daten über Ihre Aktivitäten sammelt. Bitte überprüfen Sie die Details in der Datenschutzerklärung und akzeptieren Sie den Dienst, um die Übersetzungen zu sehen.