Wie fühlt es sich an, eins mit der Natur und der Wildnis zu werden? Mit dieser Frage beschäftigen sich die Teammitglieder von Bushcraft Wesertal. Wir stellen ihre Arbeit in einer Miniserie vor.
Da ist ein wunderschöner Strand. Mit Millionen Seesternen überspült. Ein kleiner Junge, mit Eimerchen und Schaufel bewaffnet, sammelt ein Tier nach dem anderen ein und bringt sie zurück ins Wasser. Ein alter, verbitterter Mann guckt sich das eine Weile an, geht schließlich zum eifrigen Seesternsammler und sagt: „Das ist sinnlos, du kannst sie nicht alle retten.“ Der kleine Junge schaut ihn an und entgegnet: „Die hier in meinem Eimer aber schon.“
„Genau das ist es, was wir bei Bushcraft machen“, sagt Justin Kay und meint mit „wir“ die kunterbunte Truppe, mit der er regelmäßig in der nordhessischen Wildnis unterwegs ist.
Ob Alter, Charakter oder Werdegang, die Teammitglieder könnten unterschiedlicher nicht sein. Was sie aber vereint, ist der gleiche Kern im Herzen: „Wir alle lieben die Natur, und was wir mit der Zeit in unseren Camps erfahren haben, ist schlichtweg zu wertvoll, als dass wir es für uns behalten könnten“, so der 34-Jährige, der überzeugt ist, dass „wir uns alle gemeinsam auf die Natur zurückbesinnen müssen, denn unsere Welt ist im Arsch.“ Bei den Angeboten von Bushcraft Wesertal sei eben das möglich, jeder tue für sich und das große Ganze das, was er für möglich halte. „In Bildern gesprochen nehmen wir in unserer gemeinsamen Zeit so viele Eimerchen voll Seesternen wie wir können und bringen sie zurück zum Wasser, wir werden wieder eins mit der Natur.“ Um die 1000 Menschen sind laut Kay seit 2019 in den Genuss gekommen, ihr Hamsterrad für ein paar Stunden zu verlassen und im Wald ihre Akkus wieder aufzuladen. Gesundes, zahlungskräftiges Publikum sei da ebenso bei wie sozial Benachteiligte, das ist Kay besonders wichtig: „Jeder soll in den Genuss unserer Kurse kommen können, da geht es nicht primär ums Verdienen.“
Vier verschiedene Formate gibt es, alle führen über verschieden lange Zeiträume raus in die Wildnis des Reinhardswaldes, und das bei Wind und Wetter. Das Survival 1&1 vermittelt in 24 Stunden die Basics des Überlebenstrainings:
Orientieren mit Karte und Kompass, Wasserfilter, Feuer machen ohne Feuerzeug, Knotenkunde und einiges mehr mit einer Übernachtung im selbstgebauten Unterschlupf. Fortgeschrittenenkurse dauern entsprechend länger, bieten zusätzlich beispielsweise eine Kanutour. „Das Gute ist, dass viele der vermittelten Skills universell anwendbar sind und Teilnehmer nicht nur im Wald, sondern auch im Alltag stärken - sowohl mental als auch physisch“, sagt der Wesertaler. Richtig zur Sache soll es im Expert-Kurs gehen, in dem Teilnehmer ihr zuvor Erlerntes unter Beweis stellen können. Kay: „Da packen wir von allem noch eine Schippe obendrauf.“ Der Rahmen bleibe immer der gleiche, die Teilnehmer würden nur nochmal anders gefordert. Oder, um in Kays Bild zu bleiben: „Der Strand bleibt unverändert, nur die Zahl der Seesterne wächst.“
© Urheberrecht. Alle Rechte vorbehalten.
Wir benötigen Ihre Zustimmung zum Laden der Übersetzungen
Wir nutzen einen Drittanbieter-Service, um den Inhalt der Website zu übersetzen, der möglicherweise Daten über Ihre Aktivitäten sammelt. Bitte überprüfen Sie die Details in der Datenschutzerklärung und akzeptieren Sie den Dienst, um die Übersetzungen zu sehen.